Carlo und Baron ausgewildert

29.08.2025

Luchs Carlo
Luchs Carlo verlässt das Auswilderungsgehege © Max Kesberger

Carlo stammt aus dem Zoo Karlsruhe, wo er in einem großen, naturnah gestalteten Gehege ohne direkten Kontakt zu Menschen aufwuchs. Nach seiner Ankunft in Thüringen verbrachte er zunächst einige Zeit im Auswilderungsgehege, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Seit heute streift er frei durch den Thüringer Wald und reiht sich in die Gruppe der bisher ausgewilderten Luchse Frieda, Viorel, Vreni, Kilian und Ionel ein.

Ein Jahr lang wird Carlo mithilfe eines GPS-Senders beobachtet, der Einblicke in Carlos Raumnutzung und Verhalten erlaubt. Anschließend fällt das Halsband automatisch ab. Nur durch verlässliche Daten lässt sich einschätzen, wie erfolgreich das Projekt ist und ob sich im Thüringer Wald langfristig eine stabile Luchspopulation etablieren kann. Ergänzend liefern Fotofallen regelmäßig Einblicke in das Leben der Tiere: So wurde etwa die Luchsin Frieda kürzlich nahe des Ruppbergs von einer Wildtierkamera erfasst. Auch die Daten von Ionel, Kilian und Viorel bestätigen, dass sie sich in ihrer neuen Umgebung gut eingelebt haben.

Luchs Baron
Luchs Baron auf dem Weg zurück in den Thüringer Wald © Max Kesberger

Gemeinsam mit Carlo konnte auch der junge Luchs „Baron“ ausgewildert werden. Er war im Juni in der Umgebung von Bockstadt gesichtet worden und wirkte abgemagert. In Abstimmung mit den zuständigen Behörden sowie der örtlichen Jägerschaft entschied das Projektteam „Luchs Thüringen“, ihn einzufangen und in Obhut zu nehmen. Durch die engagierte Pflege des Bärenparks Worbis erholte sich „Baron“ rasch: Inzwischen bringt der einjährige Kuder 14 Kilogramm auf die Waage und ist wieder fit für die Wildnis.

Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob er sich in der Wildnis wieder zurechtfinden wird. Als Projektteam sind wir froh, dass wir ihm eine neue Chance geben konnten. Es liegt nun allein in seiner Hand, sie auch zu ergreifen.