Besenderte Luchsin aus Sachsen zugewandert

07.03.2025

Das Foto einer Wildkamera zeigt Luchsweibchen Nova, wie sie zwischen zwei großen Felsen einen Hang hinaufläuft; Westerzgebirge, Sachsen.
Luchsweibchen Nova; Fotofallenaufnahme aus dem Westerzgebirge (Copyright C.Blum-Rerat)

Das Luchsweibchen Nova ist einer von fünf Luchsen, die bislang im Rahmen des Projektes ReLynx Sachsen im Westerzgebirge ausgewildert wurden. Nova ist ein Wildfang aus dem Schweizer Jura und geschätzt zwischen 4 und 7 Jahre alt. Seit ihrer Auswilderung im März 2024 hatte sie ein Territorium im Eibenstocker Forst in Sachsen etabliert. Dann aber hat sie überraschenderweise eine Strecke von über 150 km zurückgelegt und ist Ende Dezember 2024 nach Thüringen eingewandert. Die Wanderung und die Aufenthaltsorte der Luchsin lassen sich über die Daten ihres Senderhalsbandes gut verfolgen. Nun hält sie sich im Großraum Jena auf.

Normalerweise haben insbesondere weibliche Luchse ein eher konservatives Ausbreitungsverhalten und es fällt ihnen schwer, Lebensraumbarrieren zu überwinden. Die Gefahren auf den Wanderungen sind groß und viele Luchse kommen bei der Abwanderung ums Leben. Nova zeigt allerdings, dass auch bei Weibchen solch weite Wanderungen und die Überwindung von mehreren Autobahnen möglich sind. Aus Sicht der genetischen Vielfalt sind solche Abwanderungen wichtig.

Ob sich Nova nun langfristig im Raum Jena ansiedelt oder ob dies nur ein temporäres Territorium (Zwischenstopp) ist, wird sich zeigen. Die Projekte ReLynx Sachsen und Luchs Thüringen operieren auf Ebene der jeweiligen Bundesländer, gemein ist ihnen jedoch das Ziel einer länderübergreifenden, vernetzten Luchspopulation. Luchsin Nova zeigt bereits zu einer frühen Phase der beiden Projekte, dass eine solche Vernetzung möglich ist.